aktuelle ForschungsergebnisseWeltweit älteste fossile Laus (Phthiraptera) im Eckfelder Maar entdeckt |
In der Internetausgabe - FirstCite - der - Proceedings of the Royal Society of London - vom 2. März ist die Online-Version der Publikation - Wappler, T., Smith, V.S. & Dalgleish, R.C.: Scratching an ancient itch: an Eocene bird louse fossil - erschienen. Vorgestellt und wissenschaftlich beschrieben wird Megamenopon rasnitsyni WAPPLER, SMITH & DALGLEISH 2004, der weltweit bislang älteste Fund einer fossilen Laus. Gleich in mehrfacher Hinsicht darf man ihn als sensationell bezeichnen. Trotz einer Länge von nur 6,7 mm zeigt das Fossil (A) eine Fülle von Details. So war es möglich, die verwandtschaftliche Stellung des Fundes und damit auch das wahrscheinliche Wirtspektrum zu klären. Die nächsten heutigen Verwandten leben auf Ufer- und Entenvögeln. Der Fund aus dem Eckfelder Maar setzt erstmals eine verlässliche Zeitmarke hinsichtlich der Evolution der Läuse und gestattet eine zeitliche Kalibrierung ihres molekularen Stammbaums. Er zeigt, dass die Ursprünge der Läuse bis weit ins Erdmittelalter zurückreichen müssen. Wahrscheinlich hatten bereits befiederte Dinosaurier unter diesen "Quälgeistern" zu leiden und nicht erst ursprüngliche Säugetiere und Vögel. Doch damit nicht genug. Die Untersuchung unter dem Laser Scanning Mikroskop ergab, dass die "Eckfeld-Laus" sogar mit Resten ihrer letzten Malzeit überliefert ist (B+C). Deutlich - wie bei einem Präparat einer rezenten Laus (D-F) - sind im Kropf winzige Federpartikel zu erkennen. Sie hat sich also bereits wie ihre heutigen Verwandten von Federn ernährt. Bei diesen Ergebnissen handelt es sich um einen Teilaspekt des
von Dr. Herbert Lutz, Naturhistorisches Museum Mainz /
Landessammlung für Naturkunde, Prof. Dr. Jes Rust, Univ.
Bonn, und Prof. Dr. Carsten Brauckmann, TU Clausthal, bei der
Deutschen Forschungsgemeinschaft beantragten und von dieser
2000-2003 geförderten Projektes - Systematik, Phylogenie,
Taphonomie und Paläoökologie der Insekten aus dem
Mittel-Eozän des Eckfelder Maares, Vulkaneifel - (LU
794/1-1, 1-2). |